Die ungarische Sprache ist ziemlich komplex und schwierig zu lernen, daher waren es auch nur 2 Worte die ich wieder mit nach Deutschland bringen konnte - Hallo (Szia) und Danke (Köszönöm).“, erinnert sich Herr Geiger an sein Auslandssemester in Budapest (Ungarn).
26. Januar 2023, Cedric Geiger
2016 war ich mit der Schule das erste Mal in Budapest. In einer Woche beeindruckte die Stadt mich so sehr, dass ich direkt sagte, dass ich diese Stadt nochmal besuchen werde. Und mein Eindruck von damals hat mich in meinem Auslandssemester nicht enttäuscht.
Budapest ist die Hauptstadt und zeitgleich die größte Stadt in Ungarn. Mit fast 1,8 Millionen Einwohnern gehört sie zu den Top 10 der größten Städte in Europa. Der Name entstand durch den Zusammenschluss der zwei Städte Buda und Pest. Diese zwei Städte sind lediglich durch die Donau getrennt. Die ungarische Sprache ist ziemlich komplex und schwierig zu lernen, daher waren es auch nur 2 Worte die ich wieder mit nach Deutschland bringen konnte. Es waren Hallo (Szia) und Danke (Köszönöm). Ungarn ist eines von neun Ländern in der EU, die keinen Euro besitzen. Dort wird mit Forint gezahlt. 1 Euro sind ungefähr 400 Forint. Mit dem folgenden Erfahrungsbericht meines Auslandssemesters möchte ich aufzeigen, das Budapest etwas unter dem Radar ist und definitiv einen Besuch wert ist.
Mit ungefähr 25 Universitäten und Hochschulen, sowie mit ca. 450.000 Studenten kann man behaupten, dass Budapest eine richtige Studentenstadt ist. Meine Universität war die Budapest Business School, eine Wirtschaftsuniversität mit ungefähr 20.000 Studenten. Dort können die Studenten auf Englisch, Französisch und Ungarisch studieren. Sie gliedert sich in drei Fakultäten:
Ich besuchte die Fakultät für Internationales Management und Betriebswirtschaft, die ihren Standort etwas außerhalb hatte. Insgesamt belegte ich 8 Kurse, Beispiele waren Communication Skills Development, International Relations and Institutions, Psychlogy in Practice, Strategic Management und Sociology. Die Vorlesungen waren alle in Präsenz und waren oft aufgeteilt in Theorie und Praxis. In der Theorie wurden die theoretischen Grundlagen vermittelt, welche dann in der Praxis angewendet worden sind, bspw. mit Praxisbeispielen oder Fällen, die man bearbeiten musste. Verglichen zu den Vorlesungen der DHBW in Karlsruhe, waren die Vorlesungen in Budapest auch deutlich kürzer. Sie gingen in der Regel nur 90 Minuten. Klausuren und Prüfungen waren auch unterschiedlich als in Deutschland. Neben der klassischen schriftlichen Klausur, gab es auch online Klausuren, mündliche Präsentationsprüfungen und schriftliche Ausarbeitungen. Ein weiterer Unterscheid waren die sog. Midtherms, Klausuren die in der Hälfte des Semesters geschrieben wurden. Vorteil ist hier, dass der Umfang der einzelnen Klausuren deutlich geringer war.
Budapest hat jede Menge zu bieten. Beispiele hierfür sind: Europas größte Synagoge, das Széchenyi-Heilbad (das größte Heilbad in Europa), die Fischerbastei (ein neoromanisches Monument), das Parlamentsgebäude (das zweitgrößte in Europa) und die Freiheitsstatue an der südlichen Spitze der Zitadelle. Das sind nur 5 Baudenkmale von insgesamt 17, die es in der Stadt gibt. Echte Institutionen sind in Budapest die Ruinenbars, die seit den 2000ern im Zentrum von Pest angesiedelt sind und seitdem Tag und Nacht zu den angesagtesten Locations der Stadt zählen. Jede Ruinenbar hat ihren eigenen einzigartigen Stil mit musikalischem Ambiente. Das Essen in Budapest war immer gut und die Auswahl war unglaublich groß. Restaurants aus allen Orten der Welt mit sehr gutem Essen. Die wohl bekanntesten ungarischen Gerichte sind die Gulaschsuppe oder der Langos. Der Langos, eine Art Fladenbrot, passt perfekt zu den kalten Monaten, daher sollte der Langos auch auf einem der drei Weihnachtsmärkte genossen werden. Eine weitere Aktivität die ich empfehlen kann, ist eine Schifffahrt auf der Donau. Die beste Uhrzeit um das zu machen ist im Sommer gegen 19 Uhr, weil dort sieht man die Stadt mit ihren Bauwerken in der Golden-Hour, was unbeschreiblich schön ist.
Als Fazit kann ich sagen, ich würde es immer wieder genau so machen. Ich würde wieder nach Budapest fliegen und die gleichen Aktivitäten machen. Für mich persönlich hat es auch was gebracht, ich fühl mich sicherer beim Gebrauch von Englisch, ich bin offener gegenüber neuem und fremden und allgemein habe ich mich charakterlich einfach weiterentwickelt. Ich würde jedem Studenten empfehlen, egal ob dual oder Vollzeit, ein Auslandssemester zu starten. Die Erinnerungen an die Zeit und den Spaß den ich dort hatte wird mir niemand mehr nehmen.