22. Januar 2018, Marcel Fritz und Lukas Werner
Zum ersten Mal überhaupt bot sich deutschen Studenten der Dualen Hochschule in Karlsruhe die Möglichkeit in Form eines Kompaktprogramms an einem Austausch mit der „University of Mandalay“ teilzunehmen.
Diese Chance wollten wir uns nicht entgehen lassen - auch wenn wir, um ehrlich zu sein, nicht einmal genau wussten, wo wir Myanmar auf dem Globus finden können. Wir? Das sind Lisa Weiler, Lukas Werner, Marcel Fritz (DH-Studenten BWL Handel) und Marc Roos (Projektmanager).
Und falls Sie sich als Leser, genauso wie wir vor einigen Monaten, fragen, wo genau Myanmar liegt: Myanmar (ehemals Burma oder Birma) ist ein Staat in Südostasien und grenzt unter anderem an Thailand, Indien und China an.
Mit einem herzlichen "Mingalarbar" begrüßten Prof. Dr. Becker (Dekan der Fakultät Wirtschaft) und Prof. Dr. Böhm (Dozent für Volkswirtschaftslehre) die zehn Teilnehmer des Kompaktprogramms am 24.11.2017 in unserem Hotel in Mandalay. Bei einem gemeinsamen Abendessen bot sich die Möglichkeit, die anderen deutschen Teilnehmer besser kennenzulernen.
Bevor das Programm an der "University of Mandaly" begann, durften wir am ersten Tag das Land erkunden. Nach einer Flussschifffahrt zum Dorf Mingun konnten wir gleich zwei große Sehenswürdigkeiten besichtigen: die Ruine der unvollendeten Mingun-Pagode und das Haus mit der größten intakten Glocke der Welt. Zum Abschluss des Tages machten wir uns auf den Weg zur "U Bein Bridge", um die älteste und längste Teakholz-Brücke der Welt zu erkunden.
Am nächsten Tag begann das Programm an der Universität. Nach einer kurzen Kennenlernrunde und Begrüßung durch die Direktorin informierten uns die einheimischen MBA-Studenten in kurzen Vorträgen über die politische und wirtschaftliche Lage in Myanmar. Im Anschluss durften wir den myanmarischen Studenten Einblicke in wirtschaftliche Themen wie das deutsche Sozialversicherungssystem oder Industrie 4.0 geben.
In den beiden darauffolgenden Tagen leiteten fünf Gruppen aus je zwei deutschen und drei Studenten aus Mandalay ihr eigenes Unternehmen in Form einer Unternehmenssimulation. Hierbei mussten die Studenten unternehmerische und strategische Entscheidungen treffen, die in einem virtuellen wirtschaftlichen Umfeld Auswirkungen auf die Marktsituation sowie auf die Wettbewerber hatten. Alle fünf Unternehmen schlugen sich hierbei souverän und die Zusammenarbeit in internationalen Teams war für beide Seiten sowohl herausfordernd als auch lehrreich zugleich. Für uns war es besonders interessant, die Vorgehensweise der myanmarischen Studenten bei der Entscheidungsfindung zu beobachten, denn zu unserer großen Überraschung konnten wir nur geringe Unterschiede zu unserer eigenen Arbeitsweise feststellen. Die drei Myanmaren aus dem Siegerteam erhielten ein Rutronik-Lebkuchenherz und für alle anderen Teilnehmer aus Myanmar stellte uns Rutronik Giveaways in Form von Kugelschreibern, Notizblöcken und Gummibärchen zur Verfügung.
In den nächsten Tagen besuchten wir die Handelskammer in Myanmar sowie einige einheimische Industrieunternehmen. Außerdem wurden wir zu den United Nations eingeladen, wo uns von einer ehemaligen myanmarischen Austauschstudentin das UN Development Program vorgestellt wurde. Eines unserer persönlichen Highlights der letzten Tage war das Erklimmen der 1700 Stufen hinauf auf den Mandalay Hill, der nicht nur zahleiche Pagoden (tempelartige, mehrstöckige Sakralbauten) beheimatet, sondern auch einen atemberaubenden Ausblick über Mandalay liefert. Den letzten Tag verbrachten wir in dem 155 km entfernten Bagan, um nur einige der rund 2000 erhaltenen Pagoden zu besichtigen.
Abschließend lässt sich sagen, dass wir trotz eines straffen Zeitplans eine Menge Spaß sowohl mit den deutschen und myanmarischen Kommilitonen, als auch den beiden Professoren der DHBW Karlsruhe hatten. Wir konnten Einblicke in das Leben und den Alltag einer fremden Kultur gewinnen, sind um viele Erfahrungen reicher geworden und durften viele lehrreiche Eindrücke sammeln.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal herzlich bei Herrn Schmidt und Frau Kolem bedanken, die uns bei der Planung unterstützt und die Reise nach Myanmar ermöglicht haben.
In diesem Sinne: "Jay zu tin bar deh & Tat tar" (Vielen Dank und Auf Wiedersehen) Myanmar!