ReiseberichtIndien

18. Januar 2019

Silas Koch studiert Wirtschaftsingenieurwesen im 2. Studienjahr

Über die DHBW war ich vom 06. bis zum 17. Januar in Mumbai. Rutronik hat mich hierbei unterstützt, weshalb ich gerne die spannenden Erfahrungen mit Ihnen Teilen möchte:
Schon während der Landung am Flughafen wird man auf den bevorstehenden Kulturschock und die Andersartigkeit des Landes eingestimmt. Aus dem Flugzeugfenster lässt sich eine dicke grüne Smogwolke erkennen. Vom Flughafen ging es zum Hotel in einem viel zu kleinen Taxi, zu viert in einem Kleinwagen, das Halbe Gepäck (die andere Hälfte wurde in Istanbul vergessen) wurde oben auf den Dachträger geworfen und mit einer dünnen Schnur fixiert. 
Die Straßen sind überfüllt, überall wird gehupt, für überquerende Passanten wird höchstens ein wenig langsamer gefahren. Unser Tour-Guide pflegte dazu stets zu sagen: „Das Überqueren der Straße ist sicher, im schlimmsten Fall stirbt man. Macht aber nichts, denn dann  wird man ja wiedergeboren.“  Tatsächlich gewöhnte man sich recht schnell an den Verkehr, eine Lücke abwarten, Hand raus und die Straße ohne weitere Gedanken überqueren. Keiner unserer Gruppe musste wiedergeboren werden. 
Eine Begrüßung im Indo-German Training Center (IGTC) und ein erster Rundgang durch Mumbai bildeten den Beginn des zehn-tägigen Programms. Es folgten viele Sehenswürdigkeiten, wie den Hauptbahnhof, die Universität, dem Gandhi Museum, dem Port of India am Hafen, Elepahta-Caves Island, einem Tempel, dem Crawford Markt und Asiens größtes Slum.
                          

Den geschäftlichen Teil der Reise bildete der Besuch der Indisch-Deutschen Handelskammer, Besuche bei Siemens, BASF, Tech Mahindra (ein indisches Callcenter), Häfele, DHL,  sowie Besuche einer Deutschen Konsulin und eines ehemaligen Managers des TATA-Konzerns im IGTC. 
 
Durch verschiedene Vorlesungen indischer Dozenten konnten wir mehr über die indische Wirtschaft erfahren, so wurden wir in den Bereichen Logistik, Marketing, Kultur und Politik gebrieft. Durch die Beobachtung des Dabbawalla Systems, konnten wir einen Einblick in eine der ältesten Berufszweige Mumbais erhalten. Die Dabbawallas sammeln jeden Tag das zuhause gekochte Essen ein, tragen es durch ganz Mumbai, sortieren und liefern es an den Arbeitsplatz. Obwohl dieses System kein Management besitzt ist die Fehlerquote erstaunlich gering. 
Nun zum kulinarischen, Inder reden gerne über ihr vielfältiges Essen, dem kann man nur zustimmen, verschiedenste Formen und Bestandteile, ein Paradies für die vegetarische Küche, viele frittierte Gerichte, jedoch auch einiges an Backwaren, Suppen, Gebratenem, Soßen und Süßigkeiten. Leider gibt es ein paar Haken, das meiste ist für deutsche Verhältnisse sehr scharf und stark gewürzt. Es gibt nur wenige Unterschiede zwischen Frühstück, Mittag- und Abendessen. So kam es dazu, dass der Magen erst einmal angepasst werden musste. Die starke Mischung aus Kurkuma, Masala und anderen Gewürzen bewirkt jedoch, dass nach der Gewöhnungsphase alles gleich schmeckt wodurch man sehr wenig von dieser Vielfalt mitbekommt. 
                                          
Die indische Mentalität hat mich am meisten erstaunt, vom Verhalten im Straßenverkehr mal abgesehen sind Inder stets gastfreundlich, zuvorkommend, hilfsbereit und bedacht auf das Wohlergehen des Gegenübers. Im Verhalten miteinander können wir noch einiges von den Indern lernen.
Alles in Allem habe ich viele neue Erfahrungen gesammelt, konnte eine andere Kultur besser kennenlernen und einen sehr interessanten und stark wachsenden Markt betrachten. Ich hatte eine schöne Zeit in Mumbai und möchte mich bei Rutronik für die Unterstützung bedanken.